2005 gründeten Adrian Oetiker (Klavier) sowie die Berliner Philharmoniker Christoph Streuli (Violine) und David Riniker (Violoncello) das Feininger Trio. Dem Namenspatron ihres Trios, dem Maler, Grafiker und Mitbegründer des Bauhauses, Lyonel Feininger, dessen Berliner Atelier sich unweit vom Probenort des Ensembles im Stadtteil Berlin-Zehlendorf befand, fühlen sie sich als Persönlichkeit wie auch in seinem Schaffen eng verbunden.
Neben der stilistischen Vielfalt sind den drei Musikern klangliche Wärme, Expressivität und Raffinement, aber auch das Ausloten der Grenzbereiche Grundlage ihrer Interpretationen. Von der Kritik wird denn auch immer wieder das große Spektrum an Nuancen und Klangfarben, aber auch das ausdrucksvolle und packende Spiel, sogar „rauschhafte Darstellung“ (Fono Forum) hervorgehoben.
Die Feiningers sind regelmäßig auf Konzertpodien in Berlin, Hamburg, Salzburg, München und Valencia zu hören sowie in kleineren Konzertzyklen wie z.B. in Liestal, Solothurn oder Bayreuth. Einladungen führten das Trio in den letzten Jahren auch zu Festivals in Baden- Baden und Zürich, zum Beethovenfest Bonn und zum Prager und Heidelberger Frühling. In der Saison 2023/2024 gastiert das Trio u.a. im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, bei den Schlosskonzerten Nordkirchen und in der Schweiz.
Das Trio hat sich einen Namen gemacht mit seinen dramaturgisch durchdachten Programmen. Nach den Länderschwerpunkten Böhmen, Frankreich und Russland ist gerade ein Brahms- Zyklus zum Abschluss gekommen, der dessen drei Trios in Beziehung setzt zu Werken der jüngeren Wiener Komponisten Zemlinsky, Korngold und Krenek. Neben der Vorbereitung eines Schubert-Zyklus arbeiten die Feiningers außerdem an einem spannenden interdisziplinären Projekt mit der Komponistin Konstantia Gourzi, der Choreographin Sommer Ulrickson und dem Bühnenbildner Alexander Polzin. Beginn der Zusammenarbeit war die Uraufführung des von Konstantia Gourzi komponierten Klaviertrios „Apollon“ im Rahmen des „Eigenzeit-Festivals“ der Duisburger Philharmoniker im Mai 2023.
Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet das Trio außerdem mit der Schauspielerin Katharina Thalbach. Anlässlich der Osterfestspiele 2017 in Baden-Baden gestalteten sie ein stimmungsvolles Programm mit dem Motto „...o sink hernieder, Nacht der Liebe“ mit Kompositionen von Schubert und Chopin sowie Lyrik von Shakespeare, Rilke, Benn, Lasker– Schüler u.a.
Die rege Aufnahmetätigkeit der Feiningers ist auf dem Label Avi-music dokumentiert: Werke von Smetana, Suk und Dvořák (2013), Trios von Debussy und Ravel (2017), das Programm mit Katharina Thalbach (2018) und 2021 die erste CD des in Koproduktion mit Deutschlandfunk Kultur entstandenen Brahms-Zyklus mit dem Trio op. 101 und dem Zemlinsky-Trio op 3. Nach der im September 2022 erschienenen zweiten CD (Brahms op. 87 und Korngold) wird der Zyklus im Herbst 2023 (Brahms op. 8 und Krenek, Triofantasie) komplett vorliegen.